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Maya Köndgen absolvierte an der Modefachschule Sigmaringen eine Ausbildung in den Bereichen Modedesign, die sie 2020 abschloss. 2019 war sie auch mit einem Outfit, das sie aus einem alten Leinenvorhang genäht hat, für den Frankfurt Style Award nominiert. Maya Köndgen lebt aktuell in Berlin und betreibt von dort aus ihr nachhaltiges Upcycling-Label UTI EXI, das sie auch schon in Paris und München präsentieren durfte.
„Schon als Kind habe ich aus vorhandenen Dingen neue Sachen gemacht, also Materialien wiederverwendet. Damals war mir nicht bewusst, dass es sich dabei um den heute so gängigen Begriff Upcycling handelt, der im Bereich nachhaltiger Mode mittlerweile eine so große Rolle spielt. Die Idee für mein Label „UTI EXI“ - abgeleitet vom Lateinischen „uti existentium“, übersetzt „Verwende das Existierende“ - resultiert also auch eher aus meiner gelebten Haltung, meinem ganz persönlichen Mindest, und weniger nur aus dem Trend einer ökologisch und ethisch verantwortungsbewussten Modebranche.
Es war also eher Zufall, dass dieses Thema 2021 durch die Corona-Krise, die damit verbundene Unterbrechung der globalen Lieferketten und dem daraus resultierenden Mangel an neuen Stoff-Rohmaterialien, so krass nach oben gespült wurde. Selbst hatte ich mich etwa zu Beginn der Pandemie selbständig gemacht. Zum Glück bin ich von den üblichen Lieferketten überhaupt nicht abhängig, denn ich verarbeite beispielsweise Second-Hand-Textilien und auch so ungewöhnliche Materialien wie Zelte oder Duschvorhänge. Auch Kurzwaren kaufe ich nicht neu ein, sondern verwende vom Knopf über den Reißverschluss nur schon Vorhandenes.
Aus einer getragenen Pufferjacke entsteht durch Dekonstruktion zum Beispiel eine Reisetasche, Regenjacken habe ich auch schon mal in Shorts verwandelt und der besagte Duschvorhang wurde eine Hose. Alle Kleidungsstücke und Accessoires, die ich über meinen Onlineshop, andere Fashion-Plattformen sowie auf Pop-up-Messen oder in kleinen Boutiquen verkaufe, mit denen ich kooperiere, sind absolute Unikate. Sobald ich etwas fertig genäht habe, fotografiere ich es und stelle das Produkt ein. On demand nähe ich ein Kleidungsstück, das schon mal verkauft wurde, auch mal nach. Dann aber eben mit einem anderen Stoff.
Bei meinem Hintergrund und der Leidenschaft fürs Sammeln und Wiederverwenden von Materialien ist ganz klar, dass mich an der Modefachschule Sigmaringen vor allem die Angebote angesprochen haben, in denen genau so gearbeitet wurde, wie ich es heute mit meinem Label mache. Im Modul „Prinstripes Upcycling“ beispielsweise war abgelegte Arbeitskleidung des Personals im Kulturzentrum Gasteig München Ausgangspunkt für völlig neue Outfits. Die Nadelstreifenanzüge und -kostüme durften im Rahmen des Workshops komplett auseinandergenommen werden. Wir lernten, in der Schnitterstellung ganz freie, kreative Wege zu gehen.
Ich würde mir wünschen, dass es gerade in der Ausbildung junger Modedesigner und -designerinnen sowie von MaßschneiderInnen noch mehr solche Angebote gibt. Sie sind nicht nur eine Bereicherung für die einzelnen Teilnehmenden, sondern für eine ganze Branche, die durch den Nachwuchs mehr und mehr an das Thema Nachhaltigkeit herangeführt und durch ihn geprägt werden könnte.
Meine Vision ist eine Fashionbranche, die einen Kreislauf der Mode schafft, der von vertretbarem Konsum lebt. Dass das für mich in Bezug auf meinen Verdienst als Designerin natürlich bedeutet, dass ich keine Massen verkaufe und mit Wenigem auskommen muss, ist für mich völlig ok. Und spiegelt das wider, was ich sowieso schon immer zu leben versuche.“
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Wir informieren und beraten an unserer Schule Interessierte gerne auch am Telefon. Jederzeit, beliebig lange, individuell.
Modefachschule Sigmaringen (gemeinnützig!)
Römerstr. 22, 72488 Sigmaringen-Laiz
Modefachschule Sigmaringen (gemeinnützig!)
In der Au 7/3, 72488 Sigmaringen