Mit einem Upcycling-Projekt und beeindruckenden Designs für gestickte Patches sorgte die Modefachschule Sigmaringen Anfang September bei der Munich Fabric Start in München – einer der führenden europäischen Textilmessen – für Aufsehen. Und gab ganz nebenbei Impulse für mehr Nachhaltigkeit in der Fashionbranche.
Als eine der führenden europäischen Textilmessen zeigt die Munich Fabric Start eigentlich das Portfolio internationaler Stoff- und Zutatenhersteller, die ihre neuesten Entwicklungen und Innovationen präsentieren. Dass mit der Modefachschule Sigmaringen unter den insgesamt 600 Ausstellern auch eine Bildungseinrichtung ihren Beitrag zur Branche demonstrierte, überraschte tatsächlich viele der Fachbesucher positiv. An einem großen und abwechslungsreich gestalteten Stand in Halle 1 auf dem Gelände des MOC (Event Center Messe München) zeigte ein Team des „Campus for Sustainability in Fashion & Education“, wie leicht und mit welch bereits kleinen Schritten sich Nachhaltigkeit Stich für Stich umsetzen lässt. MitarbeiterInnen der Modefachschule Sigmaringen stickten dort an einer kleinen, leisen Stickmaschine von Mountek, der SAI Maschine von Tajima, auf Wunsch von BesucherInnen kreative Patches zum Aufnähen. Initiiert wurde die Aktion vom Branchen- und Textilexperten Reiner Knochel. Unterstützt hat sie Gunold, Stickgarnpartner der Modefachschule und selbst auch als Aussteller auf der Messe.
Mit den auf Stoffresten gestickten Eyecatchern lassen sich Outfits nicht nur reparieren, sondern in völlig neue Looks verwandeln. „Statt vermeintlich ausgediente Kleidung einfach wegzuwerfen, kann man ihr auf diese Weise ein zweites Leben verleihen und ein einzigartiges It-Piece kreieren“, erklärte Jutta Erb von der Modefachschule Sigmaringen den Hintergrund des gezeigten Upcycling-Projekts. Die Patches, die zur Inspiration für die BesucherInnen der Messe am Stand ausgestellt wurden, waren in einem der individuellen Module des Berufskollegs für Mode und Design entstanden. Dieses hatte Erb gemeinsam mit Reiner Knochel gehalten. Die Module als praxisorientierter Unterricht auf Workshopbasis geben SchülerInnen und Studierenden der Modefachschule, aber auch externen Interessierten die Möglichkeit, ihr Wissen zum Beispiel im Bereich Sticken zu vertiefen und kreative Ideen direkt und in Kooperation mit Partnern umzusetzen.
Begeistert von den Ergebnissen zeigte sich beispielsweise nicht nur eine Klasse aus dem Bereich Textildesign, die die Messe besuchte und sich am Stand der Modefachschule Patches anfertigen ließ. Auch der Berliner Designer Kilian Kerner, der unter anderem als Gastjuror der Sendung „Germany’s Next Topmodel“ bekannt ist, äußerte sich anerkennend über die coolen Stickereien. Generell erwies sich die Teilnahme an der Messe, deren Fachbesucher aus 54 Ländern kamen, als Erfolg. „Wir haben nicht nur das Können und die Innovationskraft unsere NachwuchsdesignerInnen gezeigt, sondern auch wertvolle Netzwerke geknüpft“, so Patrick Pfeiffer, Modedesigner und kreativer sowie technischer Assistent der Schule.
Wie wirksam und nachhaltig diese Netzwerke bereits sind, zeigte sich auch am Stand des Verbands deutscher Mode- und TextildesignerInnen (VDMD). Dort hielt Modefachschulen-Alumna Pia Bender einen Vortrag über das Upcycling von Lebensmittelabfällen für neue textile Materialien. Noch so eine Idee, die nachhaltig Mode-Zukunft buchstabieren könnte.
Bildinformationen (© alle Fotos. Patrick Pfeiffer/ Modefachschule Sigmaringen)
1) Wenn nicht jetzt, wann dann: Auf ihrem Stand bei der Munich Fabric Start 2025 präsentierte die Modefachschule
ein Upcycling-Projekt, das Stich für Stich von den Möglichkeiten der Nachhaltigkeit erzählt.
2) Stitch your unique style! Das Team der Modefachschule Sigmaringen stickte live vor Ort auf einer Tajima SAI kreative Patches zum Aufnähen.
Die BesucherInnen konnten sich dabei von den ausgestellten Vorlagen inspirieren lassen, die SchülerInnen und Studierende
der Schule für Mode und Design in einem Modul entworfen und erstellt hatten. Besonders beliebt bei den StandbesucherInnen: die Neonwelle.
3) Rockte am Stand der Modefachschule Sigmaringen die Munich Fabric Start und konnte zahlreiche Kontakte knüpfen:
das Team der Modefachschule Sigmaringen (v.l.n.r.: Vivien Büttgen, Anja Wanninger, Jutta Erb und Patrick Pfeiffer).





