An der Modefachschule Sigmaringen startete ein neuer Jahrgang mit insgesamt über 90 Schüler*innen aus ganz Deutschland und den angrenzenden Ländern seine Ausbildung bzw. sein Studium. Ein Rekord in der Geschichte der renommierten Bildungseinrichtung für Mode und Design – und ein positives Signal für das Handwerk und die Modebranche insgesamt.
Sigmaringen (kok). An der Modefachschule Sigmaringen starteten kürzlich insgesamt über 90 Schüler*innen aus ganz Deutschland und aus angrenzenden Ländern wie der Schweiz und Österreich – also drei volle neue Klassen – ihre dreijährige Ausbildung. Rund 70 davon werden nicht nur zum/zur Modedesigner*in sondern auch zum/zur Maßschneider*in ausgebildet. Etwa 20 studieren zusätzlich zu ihrer soliden praxisorientierten Ausbildung in einem quasi dualen Verfahren in Kooperation mit der Steinbeis Hochschule (Bachelor of Arts Management – Kommunikation und Design). Viele absolvieren damit drei komplette Ausbildungen in drei Jahren – normalerweise sind acht oder neun Jahre hierfür nötig. Alle eint: Sie wollen Kreativität und Handwerk zu ihrem Beruf machen. Für die Schulleiter (gleichzeitig Geschäftsführer der Schulträgerin, der gemeinnützigen GmbH sowie Stiftungsvorstände der angeschlossenen Stiftung) des staatlich anerkannten Berufskollegs für Mode und Design – Christiane und Hartmut Hopf – ist das eine gleich doppelt gute Nachricht: „Einen so großen Eingangsjahrgang hatten wir seit über 40 Jahren nicht mehr, das ist ein persönlicher Rekord für uns.“ Außerdem sei dieses große Interesse an einer fundierten, praxisorientierten und individuellen Ausbildung auch ein positives Signal nicht nur für die Schule, sondern für das Handwerk und die Modebranche im Allgemeinen. „Wir sind überzeugt, dass das Handwerk Zukunft hat“, so die beiden Schulleiter.
Nach vorne denken, Ideen stärken und Zukunft gestalten. Diese Stichworte stehen für Hartmut und Christiane Hopf immer in Verbindung mit dem traditionellen Handwerk. Gerade die aktuelle Situation der Corona-Pandemie und ihrer Auswirkungen auf die Branche zeige, dass Nachhaltigkeit immer wichtiger werde. „Qualitativ hochwertige und in zielgerichteter Modeproduktion hergestellte Kleidung fernab der Massenproduktion – etwa durch 3D-Entwüfe und Realisation an Hochleistungsrechnern, nachhaltige High-Tech-Materialien, alternative Fasern oder durch individuelle Anfertigung – wird zukünftiger noch wichtiger werden“, so Hartmut Hopf. Die Modefachschule Sigmaringen setzt seit jeher in der Ausbildung ihres Nachwuchses darauf, dass Qualität jeden saisonalen Trend überdauert. Das private, staatlich anerkannte Berufskolleg, das auf eine über 100-jährige Tradition zurückblicken kann, gehört daher bis heute europaweit zu einer der wenigen Schulen, die ihre Schüler*innen noch dazu ausbildet, Fashion sowohl zu entwerfen, alle Fertigungsschritte zu beherrschen und sie bis hin zu den Zollformalitäten zu managen. Dabei kombiniert sie traditionelles Handwerk und modernste digitale Technik und setzt in ihrer Pädagogik auf individuelle Ausbildungswege.
„Genau diese Kombination kommt offenbar bei den Schüler*innen beziehungsweise Student*innen und auch deren Eltern gut an“, resümieren die Schulleiter, die sich gemeinsam mit dem Kollegium auf die kommenden drei Jahre mit dem aktuellen Rekord-Jahrgang freuen. „Diese jungen Leute wollen etwas in der Welt, in der Modebranche verändern“, so Christiane Hopf. Sie wollten Gestalter werden und nicht nur reine Wissensträger. „Sie wollen auf die Welt da draußen vorbereitet werden, weg vom reinen Auswendiglernen hin zum Erlernen von Kompetenzen. Wir an der Modefachschule Sigmaringen wollen unseren Teil dazu beitragen, sie zu unterstützen“, so Christiane Hopf weiter. Auch abseits der großen Modemetropolen kann also erfolgreich (Mode-)Geschichte geschrieben werden.